Eine Reise ins Winterwunderland (Adventslager Baueshof)
Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten, Dank, wer hät’s gedacht, der Deutschen Bahn, flatterten fünf vom Wintereinbruch aufgescheuchte Adlerinnen Richtung Baueshof. Draußen zogen verschneite Bäume an uns vorbei, drinnen schepperten aus dem glamourösen Autoradio die schönsten, exklusiv ausgewählten Weihnachtslieder und vom Rücksitz wurden Tee und Gebäck gereicht. Auch zu später Stunde war die Stimmung noch angeheitert. Nur von Zeit zu Zeit konnte diese minimal von der Kompetenz unserer Mitreisenden außerhalb unseres Fahrzeugs gebremst werden. Sowohl schwankende LKW als auch unverhofft auf die Straße tretende Vierbeiner waren nicht unbedingt unsere Reisegefährten der Wahl.
Schlussendlich erreichten wir nachts den bereits im Traum liegenden Baueshof. Zugedeckt im weißen Puderzucker. „Seid leise alle schlafen schon!“ Auch unsere größten Bemühungen waren vergebens. Zu groß die Begeisterung für den Schnee und der Drang unserem Gegenüber einfach mal einen Schneeball ins Gesicht zu drücken. Natürlich nur mit ganz viel Liebe und Respekt. Selbstverständlich:)
Nach unserer nächtlichen Schneeballschlacht war klar, uns hält morgen nichts im Haus. Alle Aufregung hielt uns noch lange wach. Also streichelten wir Ziegen, tranken Tee und saßen beisammen, um den kommenden Tag entgegenzusehnen und zu erträumen, wie wunderbar er sein würde. Schlussendlich entschieden wir uns uns schlafenzulegen. Eins stand fest: Wir waren jetzt schon unglaublich glücklich und zufrieden und schrieben dies dem Zauber des Ortes zu.
Der Morgen knüpfte an die vergangene Nacht an. Wir trafen unsere aufgeweckten Gastgeberinnen. Mit einem Kaffee in der Hand im Schlafsack das verschneite Winterwunderland durch das große Fenster vor dem wir schliefen betrachten zu können, kommt nicht alle Tage vor. Dennoch eine Atmosphäre an die wir uns gewöhnen und doch nie sattsehen könnten. Das Frühstück war ganz wunderbar. Wir lernten die Mädchen der Gilde Linum kennen. Ihre Begeisterung für den vorstehenden Tag kam unserer gleich. Schnell stand fest, dass wir nach dem Morgenkreis zum Schlittenfahren aufbrechen würden. Die Anzahl der vorhandenen Schlitten überraschte uns sehr. Liegt doch bei uns kaum genug Schnee, um auch nur einen Schlitten hervorzuholen. Hier scheint das anders zu sein.
Lois wusste, wo wir Schlittenfahren könnten und so folgten wir ihr an einen zugeschneiten Hang. Diesen hatten wir ganz für uns. Auch echtes Neuland für uns Adlerinnen. Drängen sich in Köln und Umgebung, sollten doch einmal en paar Flocken gefallen sein, gleich gefühlt hundert Menschen auf den bedeutend kleinere Rodelhang, welcher leider noch vereinzelt Grashalme durchblitzen lässt. Ganz anders hier in Baueshof. Nur auf den gegenüberliegenden Hügeln, waren vereinzelt Menschen zu sehen und es lag so viel Schnee, dass wir unsere Piste erst einmal platt fahren mussten. Todesmutig stürzten wir uns in die weiße Pracht, was zur folge hatte, dass man Adlerinnen fliegen sehen konnte. Nicht nur vereinzelt.
Das Schlittenfahren füllte den ganzen Vormittag, bis unseren jüngeren Abenteuergefährtinnen beinah die Füße abfroren und wir uns auf den Rückweg machen mussten. Während einer ausgedehnten Mittagspause, sangen wir einige Lieder, trockneten unsere Kleidung, tranken Tee und machten ein Nickerchen. Die einen kürzer, die anderen etwas ausgedehnter. Auch den restlichen Nachmittag verbrachten wir eher gemütlich. Es wurden Zimtsterne gebacken, geschnitzt und natürlich gesungen. Die Hintergrundmusik darf schließlich nicht fehlen.
Als es bereit dunkel war, zog es uns jedoch noch einmal hinaus in den Schnee. Schließlich hatten wir noch keinen Schneemann gebaut. Der Versuch war leider von recht wenig Erfolg geprägt, weshalb der Schneemann eher einer kleinen Schneeelfe glich. Und was wäre ein schöner Tag auf einem Hof ohne die Ziegen. Diese mussten noch gefüttert werden und sagen wir es so, wir waren auch dabei und bewegten uns wie typische Stadtkinder im Stall; etwas unbeholfen. Super schön war es trotzdem. Nach dem Abendbrot für die Ziegen stand unser eigenes Abendessen auf dem Plan. Es gab Pizza und dafür musste einiges Gemüse geschibbelt werden. Das Ergebnis war dafür aber auch besonders lecker. Den Abend ließen wir bei mehreren Runden Werwolf ausklingen, bevor wir hundemüde von dem ereignisreichen Tag in die Schlafsäcke krochen.
Am Morgen weckten uns vier fröhliche Vierbeiner, die über unsere Schlafsäcke tobten und uns den Start in den Tag versüßten. Nach dem Frühstück hieß es dann packen, aufräumen und schließlich Abschied nehmen, bevor wir wieder von fröhlichen Weihnachtsliedern begleitet den Rückweg nach Hause antraten.
Allzeit Bereit
Nadja